Giovanni Romagnoli* besucht diesen Strand meist an heißen Sommertagen, mit seinem eigenen Strandzelt und Sonnenschirm. Aber so etwas wie im August letzten Jahres hatte er noch nie gesehen. „Als ich diese schwarze Substanz um uns herum bemerkte, geriet ich in Panik. Ich wollte sofort alle so schnell wie möglich aus dem Wasser holen“, sagt er.
Nachdem er früher auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet hat, ist er jetzt Chefingenieur auf einem Schlepper in Civitavecchia, dem Hafen von Rom, wo er lebt. Die Stadt ist einer der verkehrsreichsten und am stärksten verschmutzten Häfen im Mittelmeer, neben Barcelona und Marseille. Romagnoli ist überzeugt, dass das, was er an jenem Sommertag im Wasser sah, „Wäscherwasser“ war.
Scrubbing ist eine mit einem Filter vergleichbare Technologie, die bei Schiffen, Frachtschiffen und Kreuzfahrtschiffen die Schadstoffemissionen reduziert. Angesichts der enormen Abgasmengen, die bei der Verbrennung der in der Schifffahrt verwendeten, weniger raffinierten Heizöle entstehen, ist dies eine großartige Erfindung. Scrubber – technisch als Abgasreinigungssysteme (EGCS) bezeichnet – haben jedoch ein schmutziges Geheimnis: Das bei ihrem Reinigungsprozess entstehende Abwasser wird ins Meer geleitet. Wissenschaftler haben davor gewarnt, dass diese Praxis aggressive Folgen für die Umwelt hat.

Während der gesamte Mittelmeerraum mit den Auswirkungen der eskalierenden Klimakrise und dem Druck der Tourismusindustrie zu kämpfen hat, müssen sich die Küstenstädte nun mit dieser neuen Bedrohung für die Umwelt auseinandersetzen, obwohl die Technologie als Mittel zur Verbesserung der Luftqualität dargestellt wird.
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