Er ist der erste französische Staatsmann, der seit Philippe Pétain 1945 ins Gefängnis muss, und der erste ehemalige europäische Regierungschef noch dazu. Eine bemerkenswerte Bilanz für Nicolas Sarkozy, der am 21. Oktober in das Pariser Gefängnis La Santé eingewiesen wurde. Sarkozy wurde am 25. September wegen Beihilfe zum organisierten Verbrechen im Zusammenhang mit der illegalen Finanzierung seiner Präsidentschaftskampagne 2007 verurteilt und muss eine Haftstrafe von fünf Jahren absitzen.
Sarkozy, der bereits gegen seine Inhaftierung Berufung eingelegt hat, ist zudem zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt worden und darf fünf Jahre lang nicht zu Wahlen antreten. Enge Mitarbeiter des Ex-Präsidenten wurden ebenfalls zu Haft- und Geldstrafen verurteilt.
Der Verurteilung Sarkozys im „libyschen Dossier“ gingen zehn Jahre Ermittlungen und monatelange Prozesse voraus. Ihm wurden noch weitere Straftaten im Zusammenhang mit der geheimen Finanzierung seiner Präsidentschaftskampagne 2007 durch den libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi vorgeworfen. Obwohl das Urteil historische Bedeutung hat, ist es nicht das erste Mal, dass Nicolas Sarkozy mit der Justiz in Konflikt gerät. Tatsächlich wurde er in der Vergangenheit bereits zweimal verurteilt, in den Fällen Bismuth – wegen Korruption und Einflussnahme – und Bygmalion wegen illegaler Finanzierung seiner Wahlkampagne 2012.
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