“Es war einmal Liebe, doch in der Euro-Krise ist das deutsch-französiche Verhältnis erkaltet”, fasst die Wirtschaftszeitung zusammen. „Nach der harschen Kritik der französischen Sozialisten an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) [hatten sich] die Regierungen in Paris und Berlin um Schadensbegrenzung bemüht”, schreibt das Handelsblatt. Doch nun gießt Merkels Vize „Öl ins Feuer“: Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler listet in einem dem Handelsblatt vorliegenden Vermerk „ein wirtschafts- und finanzpolitisches Sündenregister des Landes auf“.
Dazu gehören die „stark gestiegenen Lohnstückkosten und die hohen Lohnzusatzkosten”, die „zweitgeringste Jahresarbeitszeit“ in der EU und die „[höchste] Steuer- und Abgabenlast [...] innerhalb der Eurozone“.
Rösler zufolge verliert Frankreichs Industrie „zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit. Die Verlagerung von Unternehmen ins Ausland setzt sich fort“, so zitiert das Handelsblatt.
„Frankreich driftet gen Süden“, schreibt der Minister weiter. Seiner Ansicht nach kann Frankreich seine stabilisierende Rolle in der Eurokrise nicht mehr ausüben.
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