„Das Vertrauen der Bürger in die ‚digitalen Behörden’ schwankt“, titelt das NRC Handelsblad. Ein paar Tage vorher hatte Innenminister Piet Hein Donner zugegeben, dass „die Sicherheit vieler Websites der niederländischen Behörden nicht mehr garantiert werden“ könne. Iranische Hacker drangen im Juli in die Daten der Firma DigiNotar ein, die unter anderem für die Sicherheitszertifikate der Website des niederländischen Finanzamts zuständig ist, und fälschten digitale Zertifikate. „Der Unterhändler des Finanzamts verlor 531 Zertifikate, mit denen Teheran eine Menge falsche Websites aufziehen kann“, kommentiert die Tageszeitung aus Rotterdam, die die Attacke mit „einem Einbruch in die niederländische Landesbank“ vergleicht und fragt, ob man nicht lieber „wieder auf die Post und Einschreibebriefe zurückgreifen sollte“, denn „die Internetnutzer, die dem Datentransfer mit dem Staat vertrauten, haben ihre Illusionen verloren“. Abschließend kommentiert NRC: „Das Internet ist ein Gemeingut und sollte auch als solches verwaltet werden. Doch das war hier ganz offensichtlich nicht der Fall.“
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