"Ein Schlag zu viel“, titelt der Irish Independant. Nach dramatischen 24 Stunden, in denen sechs Minister zurücktraten, kündigte der irische Premierminister Brian Cowan wider Willen vorgezogene Parlamentswahlen für den 11. März an. Nachdem ihm seine engsten Verbündeten im Stich gelassen hatten, ging Cowens Versuch, die vakanten Ministerien neu zu besetzen "spektakulär nach hinten los.“ Der grüne Koalitionspartner habe gedroht, die Regierung platzen zu lassen, sollte kein Wahltermin festgesetzt werden, berichtet die Tageszeitung aus Dublin. Cowen und seine Partei Fianna Fail, die das Land in den 89 Jahren ihres Bestehens fast ohne Unterbrechung mitregiert hat, steht wegen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der demütigenden Rettungsaktion von EU und IWF unter Dauerbeschuss. Es droht ein Wahldebakel. Ein Kommentator des Irish Examiner fasst die Stimmung im Lande zusammen und beklagt: "Es war ein atemberaubend beschämender Tag in der politischen Geschichte Irlands. Mister Cowen warf die Würde seines Amts auf den Müll und ließ sein lahmarschiges Kabinett halbleer zurück. Derweilen verschlimmert sich die Wirtschaftskrise.“
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