Barack Obama hält "seinen Fuß auf die Kehle" von Großbritanniens Rentnern, titelt der Daily Telegraph. Diese außergewöhnliche Anschuldigung ist die Folge der scharfen Kritik, die der amerikanische Präsident dem britischen Ölkonzern BP zuteilte. Aus BPs Ölbohrinsel Deepwater Horizon, die am 20. April explodierte, strömt weiterhin Rohöl in den Golf von Mexiko. Vor dem Unfall war "BP Großbritanniens größter Konzern mit einem Börsenwert von 122 Milliarden Pfund (148 Milliarden Euro). Seit dem Unfall verlor BP 49 Milliarden Pfund (59 Milliarden Euro) an Wert." Finanzanalysten machen Obama hierfür verantwortlich. "BPs Position an der Spitze der Londoner Börse bedeutet, dass es ein Grundstein fast aller Rentenfonds im Vereinigten Königreich ist", vermerkt die konservative Tageszeitung. "Das bedeutet, dass sein Wert für Millionen von Angestellten entscheidend ist." BP hat sich dazu verpflichtet 7,2 Milliarden Pfund an Dividenden an seine Aktionäre auszuzahlen. Die amerikanische Regierung stellt sich heftig gegen diese Maßnahme, während aus dem Bohrloch weiterhin bis zu 30.000 Barrel (4,7 Millionen Liter) pro Tag ausströmen.
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