"Solidarität mit den Armen Europas", titelt Gazeta Wyborcza und fasst damit die Debatte um die Kohlendioxidausstöße beim EU-Gipfel in Brüssel zusammen. Die Länder des Alten Europa wollen die Kosten für die Reduzierung der Emissionen gleichmäßig aufteilen. Jedoch kämpft das die Koalition der neuen EU-Mitglieder anführende Polen darum, die gesamte Last der Erderwärmung auf seine wohlhabenderen europäischen Partner abzuwälzen. Wie die Tageszeitung berichtet, bringen die Polen vor allem ein Hauptargument vor: "Die Grundlage unserer Wirtschaft ist noch immer Steinkohle. Deshalb haben wir viel mehr Emissionen. Aber wir können doch nicht für unsere historischen Probleme zahlen, die unseren Staat zur Rückständigkeit verdammt haben."
Vertreter zentraleuropäischer Länder fügten hinzu, dass das von der Krise angeschlagene Lettland auch nicht für die aufsteigende Wirtschaftsmacht Indien zahlen sollte. Jedoch überzeugen diese Argumente nicht alle. "Heute gehört Polen zu den fünfzig reichsten Ländern der Welt. Jedoch war das nicht immer so. In der Vergangenheit haben sich viele Länder dieser Erde Polen gegenüber solidarisch verhalten. Nun sollte Polen anderen helfen", schreibt der Nobelpreisträger und Erzbischof Desmond Tutu in einem offenen Brief an die EU-Spitzen.
Interessiert Sie dieser Artikel?
Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Abonnieren oder Spenden
Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
Veranstaltung ansehen >