Serbien wird seit Monaten von einer Protestwelle erschüttert, nachdem 15 Menschen gestorben waren, als am 1. November letzten Jahres das Vordach des Bahnhofs von Novi Sad einstürzte. Der Aufstand ging von der serbischen Studentenszene aus und hat sich mittlerweile auf die gesamte Bevölkerung ausgebreitet. Die Krise erreichte ihren Höhepunkt am 28. Januar, als Premierminister Miloš Vučević (SNS, rechts) seinen Rücktritt ankündigte. Die Macht des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić (SNS) bröckelt wie noch nie. Er beschuldigt die Demonstranten, im Auftrag „ausländischer Spionagedienste“ zu handeln, die ihn absetzen wollen. Neben kleineren Zugeständnissen drohte er den Demonstranten mit Gewalt, da die Geduld seiner Regierung „zu Ende geht“. 

Die Proteste sind historisch, doch sie finden in der EU kaum Gehör. Sowohl in den Mainstream-Medien als auch auf der Ebene der EU-Institutionen scheint die Wut der Serben wenig Sympathien auszulösen. Grund dafür könnte laut Kritikern der geopolitische Kontext der Region sein, gepaart mit den europäischen Wirtschaftsinteressen im Land.  


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