Banken blockierten Zugang zum 10-Billionen-Derivatemarkt

Veröffentlicht am 2 Juli 2013 um 13:42

„Laut einer Untersuchung der EU-Kommission haben sich dreizehn Großbanken abgesprochen, um Konkurrenten vom billionenschweren Derivatemarkt fernzuhalten“, berichtet EUobserver. Dies gehe aus einer großangelegten EU-Untersuchung über die Praxis der Großbanken hervor.

Der EU-Bericht gibt an, dass einige Banken — darunter BNP Paribas, Deutsche Bank und die Royal Bank of Scotland —, welche Branchenorganisationen wie beispielsweise die International Swaps and Derivatives Association kontrollierten, sich abgesprochen hätten, um Konkurrenten Lizenzen vorzuenthalten, die es letzteren ermöglicht hätten, sich ihren Teil vom 10-Billionen-Markt der Kreditausfallversicherungen (CDS) zu sichern. Das Nachrichtenportal berichtet weiter:

Die Banken hätten mutmaßlich ihre Stellung genutzt, um zu verhindern, dass die Deutsche Börse und die Chicago Mercantile Exchange Lizenzen für den CDS-Markt bekommen. Beide Börsen seien zwischen 2006 und 2009 vom Markt ausgeschlossen worden, ein Zeitraum, in den das Ende des Kredit-Booms sowie der Anfang der Finanzkrise [September 2008] fallen.

Der Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Wettbewerb Joaquin Almunia erklärte, dass die Banken „die Entstehung eines Börsenhandels dieser Finanzprodukte verzögert hätten, weil sie um ihre Einnahmen fürchteten“.

Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!

Sollten sich die Schlussfolgerungen des Berichts bestätigen und die Banken Anti-Trust-Bestimmungen verletzt haben, könnte die EU-Kommission gegen die schuldigen Unternehmen Strafen in Höhe von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes verhängen.

Tags
Interessiert an diesem Artikel? Wir sind sehr erfreut! Es ist frei zugänglich, weil wir glauben, dass das Recht auf freie und unabhängige Information für die Demokratie unentbehrlich ist. Allerdings gibt es für dieses Recht keine Garantie für die Ewigkeit. Und Unabhängigkeit hat ihren Preis. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um weiterhin unabhängige und mehrsprachige Nachrichten für alle Europäer veröffentlichen zu können. Entdecken Sie unsere drei Abonnementangebote und ihre exklusiven Vorteile und werden Sie noch heute Mitglied unserer Gemeinschaft!

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie den unabhängigen europäischen Journalismus

Die europäische Demokratie braucht unabhängige Medien. Voxeurop braucht Sie. Treten Sie unserer Gemeinschaft bei!

Zum gleichen Thema