Der ehemalige Schatzmeister der regierenden Volkspartei (PP), Luis Bárcenas, hat vor dem Untersuchungsrichter ausgesagt, dass ranghohe Mitglieder seiner Partei, darunter auch Ministerpräsident Mariano Rajoy, jahrelang Schwarzgeldzahlungen erhalten hätten.
Laut Bárcenas, der dem Richter handschriftliche Dokumente als Beweis doppelter Buchführung vorlegte, habe Rajoy zwischen 2009 und 2010 rund 45.000 Euro an illegalen Prämien kassiert.
Mariano Rajoy wies die Vorwürfe auf einer Pressekonferenz zurück und beschuldigte Bárcenas, er wolle „den Staat erpressen“. Doch die Tageszeitung El Mundo, die mehrere Dokumente zum Skandal veröffentlich hat, meint:
Aus den Notizen von Bárcenas sind heute die Beweise von Bárcenas geworden. Es handelt sich nicht mehr um Dokumente, die ihm nur zugesprochen werden, sondern um handschriftliche Notizen, die er zwei Jahrzehnte lang über die doppelte Buchführung seiner Partei gemacht hat. Sie beweisen die illegale Parteienfinanzierung mittels Spenden aus der Baubranche, sowie die Schwarzgeldzahlungen an Parteigrößen.