De Morgen vom 16. Oktober 2009

Belgien, "Fußabstreifer" von GDF-Suez

Veröffentlicht am 16 Oktober 2009
De Morgen vom 16. Oktober 2009

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Der französische Energieriese GDF-Suez weigert sich, dem belgischen Staat eine eingeforderte Gebühr von 500 Millionen Euro zu bezahlen. Belgien erhob diese Gebühr im Gegenzug für die aufgeschobene Schließung dreier Atomkraftwerke, die von Electrabel (einer Tochtergesellschaft von GDF-Suez) betrieben werden. De Morgen zitiert in diesem Zusammenhang den verstorbenen Karel van Miert – einen ehemaligen EU- Wettbewerbskommissar –, der gerne sagte, dass "belgische Politiker Electrabel nicht gewachsen sind". Gérard Mestrallet, Geschäftsführer von GDF-Suez, "hat die Regierung mit unerhörter Arroganz gedemütigt", beteuert die flämische Tageszeitung und erklärt, die belgische Regierung müsse infolge von GDF-Suez' Zahlungsverweigerung die 500 Millionen Euro nun andernorts auftreiben, wahrscheinlich durch eine Anleihe.

"Die Van Rompuy-Regierung setzt die Tradition fort", heißt es weiter: "Im Austausch gegen ein Trinkgeld“ (ein anderes Abkommen besagt, dass GDF-Suez ab 2010 durchschnittlich 240 Millionen Euro pro Jahr zahlen muss) "sind wir der Fußabstreifer von Paris, machen uns im Energiebereich völlig abhängig und verhindern die freie Konkurrenz auf dem Energiemarkt."

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