Data Brexit

Europa, ein zwangsläufig privilegierter Partner, auch nach der Scheidung

Die wenigen Handelsabkommen, welche die britische Regierung bisher mit Nicht-EU-Ländern abgeschlossen hat, werden den durch den Austritt aus der Union verursachten Verlust des europäischen Marktes nur geringfügig ausgleichen.

Veröffentlicht am 29 November 2020

In den Jahren 2019-2020 blieb die Europäische Union der bei weitem größte Wirtschaftspartner des Vereinigten Königreichs, sowohl im Bereich der Exporte als auch der Importe von Waren und Dienstleistungen.

Zwar weisen Statistiken des Ministeriums für internationalen Handel darauf hin, dass die Vorrangstellung der EU in den letzten 10 Jahren zum Vorteil der USA, Chinas und anderer Partner leicht nachgelassen hat. Aber es ist schwer vorstellbar, wie die EU die Position des führenden Wirtschaftspartners Großbritanniens angesichts der geografischen, kulturellen und entwicklungspolitischen Nähe und der bestehenden Verbindungen zwischen den Unternehmen aufgeben könnte.





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Natürlich werden diese Beziehungen unter dem Brexit leiden, unabhängig vom Ausgang der laufenden Verhandlungen, die derzeit in einer Sackgasse stecken. Allerdings sind die Verhandlungen über einen Freihandelsvertrag mit den USA ebenfalls ins Stocken geraten. Der Grund? Die Amerikaner sind unzufrieden, weil ihre Handelsbilanz mit den Briten defizitär ist.

Was den Handel mit den Ländern des Commonwealth, insbesondere mit Indien und Australien, betrifft, so lässt deren Entwicklung zwar den eifrigsten Brexiter träumen, aber im Moment sieht es eher sehr bescheiden aus: Keines der Commonwealth-Länder gehört zu den Top-Ten-Ländern, in die das Vereinigte Königreich Waren exportiert. Und Australien ist nur der zehntgrößte Empfänger britischer Dienstleistungsexporte. Was die Importe anbelangt, so ist Indien mit einem bescheidenen Anteil von 3,6% an den weltweiten Gesamtimporten nur der siebtgrößte Importeur von Dienstleistungen.

In Partnerschaft mit dem European Data Journalism Network

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