Die Aufsicht über den Londoner Interbanken-Zinssatz „LIBOR“ soll von der britischen Hauptstadt abgezogen werden. Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einem Plan, um den Referenzzinssatz im Interbankengeschäft nach Paris zu verlegen.
Das Projekt soll im Sommer vorgestellt werden. Damit würde die Regulierung von Hunderten einflussreicher Preisniveaus, darunter auch Erdöl und Gold, an die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde übertragen. Diese hat ihren Sitz in Frankreich. Die Financial Times schreibt dazu:
Wird die Aufsicht über den Libor aus London abgezogen, so wird das voraussichtlich den britischen Finanzminister George Osborne verärgern. Dieser hatte bereits eine umfangreiche Überarbeitung in Auftrag gegeben, die den Glauben an den führenden Referenzzins wiederherstellen sollte.
Der LIBOR – London Interbank Offered Rate – ist der Durchschnitt der Zinssätze, zu welchen die Banken untereinander Geld aufnehmen. Er wird jedoch derzeit überprüft, nachdem behauptet wurde, er werde manipuliert.