"Deutsche Politiker sind aufgebracht, weil EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes die Übernahme von Opel in Frage stellt", titelt Gazeta Wyborcza. Ein Konsortium vom Österreich-Kanadischen Magna und der russischen Sberbank sollte den ums Überleben kämpfenden deutschen Autohersteller, eine Tochtergesellschaft von GM, bis spätestens Ende November übernehmen. Jetzt hängt die Abwicklung in der Schwebe, berichtet die Warschauer Tageszeitung, weil Neelie Kroes angedeutet hat, dass Magna/Sberbank das Rennen durch einen Verstoß gegen EU-Wettbewerbsvorschriften gemacht hat. Es gäbe "deutliche Hinweise" darauf, dass die von der deutschen Regierung versprochenen 4,5 Milliarden Euro Hilfe für Opel an die Wahl von Magna/Sberbank gebunden waren.
Gazeta weist darauf hin, dass Berlins Rettungsplan für Opel auch in Belgien, Spanien und Großbritannien auf Kritik stieß, weil Deutschland erwartet, dass ein Teil der 4,5 Milliarden Euro von Ländern gestellt werden, in denen Opel Fabriken hat, während aber nur die deutschen Fabrikanlagen des Autoherstellers kein Risiko auf Schließung eingehen. Zum Beispiel plant Magna/Sberbank die Produktion von Opel in der Fabrik von Saragossa um ein Drittel zu reduzieren und 1400 Arbeiter zu entlassen um auf diese Weise 1700 Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
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