Aus “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug II”.

Das Panik-Prinzip

Angst, Alarm, Apokalypse: Stimmungen statt Fakten steuern den Menschen, schreibt Zukunftsforscher Matthias Horx. Das gilt auch für die Euro-Krise.

Veröffentlicht am 30 November 2011
Aus “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug II”.

In seinem neuen Thriller beschreibt der Historiker und Bestsellerautor Robert Harris, wie man mit purer Angst extrem reich wird. Der Plot geht so: Der geniale Physiker Dr. Hoffmann (Edgar Allan Poe lässt grüßen), ein früherer Mitarbeiter des Large Hadron Collider, entwickelt einen Hedgefond-Computer. VIXAL-4 scannt das weltweite Netz millisekundenschnell nach Anzeichen von Panik. Es fahndet nach Wörtern wie Terror, Alarm, Horror, Ende, Niedergang, Krise, Bankrott, Gefahr, Abgrund, Sorge, Kernschmelze.

Wenn die Angstzacken ausschlagen, kann man blitzschnell auf fallende Kurse wetten und in Sekunden Milliarden verdienen. Der Hedgefond macht 80 Prozent plus pro Jahr. Natürlich geht die Sache schief. Die Maschine fängt an, auf eigene Faust zu spekulieren und erzeugt eine Angst-Epidemie. Ehe, Haus und Psyche des Helden, nebst der ganzen Weltwirtschaft gehen in die Brüche.

Stellen wir uns einen Moment vor, diese Fiktion wäre längst Wirklichkeit. Die Ursache der Euro-Krise wäre schlichtweg ein Ergebnis kollektiver Angstproduktion. Aufgeschaukelte Angst. Kopierte Angst. Von Hirn zu Hirn marodierende Angst. Eine kollektive Infektion. Lesen Sie den ganzen Artikel auf der Website der Berliner Zeitung...

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