Nachrichten Depressionen

Das Wohlbefinden der jüngeren Generationen auf einen Blick

Ein neuer Bericht von Eurofound beleuchtet das Thema Depressionen bei jungen Menschen in Europa.

Veröffentlicht am 24 Juli 2019 um 17:42

Bereits 2017 betonte die Europäische Kommission in ihrem Reflexionspapier über die soziale Dimension Europas, dass sie sich auf die Herausforderungen konzentrieren muss, mit denen junge Menschen in ganz Europa im Zusammenhang mit den Themen Depression und Einsamkeit konfrontiert sind. Zwei Jahre später, im Juni 2019,veröffentlichte Eurofound eine neue Studie, die auf den Daten von 2016 basiert, und welche die häufigsten sozialen und gesundheitlichen Probleme von Menschen im Alter zwischen 12 und 24 Jahren beschreibt. Konkret untersuchten die Eurofound-Wissenschaftler die folgenden sozialen und gesundheitlichen Aspekte:

  • Armut, Benachteiligung und soziale Ausgrenzung;

  • Obdachlosigkeit;

  • Unzureichende familiäre und soziale Netzwerke;

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  • Psychologisches Wohlbefinden;

  • Körperliche Gesundheit;

  • Mobbing/Schikanieren;

  • Gefährliches Verhalten - Drogen, Alkohol und Tabak

Es versteht sich von selbst, dass diese Probleme oft miteinander verflochten sind. Der Bericht zeigt auch, welche Art von Informations- und Gesundheitsdiensten jungen Menschen in verschiedenen EU-Ländern zur Verfügung stehen. Dementsprechend beleuchtet er die Ungleichheiten in diesem Bereich.

Dem Bericht zufolge sind „Fragen im Bezug auf die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden [...] weiterhin eine große Herausforderung“. Positiver zu bewerten ist, dass „Verbesserungen im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten junger Menschen beobachtet wurden, zumal der Anteil der Jugendlichen, die regelmäßig rauchen oder Rauschmittel zu sich nehmen, abnimmt“.

Um die Auswirkungen von Sozial- und Gesundheitsfragen zu untersuchen, haben Analysten zwei Haupt-Alters-Kohorten festgelegt: 12-17 und 18-24. Unter den letztgenannten sind etwa 14 Prozent der jungen Europäer, die „von Depressionen bedroht“ sind, wobei Estland an der Spitze steht. Unter Berücksichtigung der Rate der „chronisch depressiven“ Personen und einer anderen Kohorte (15-24) liegt jedoch Irland an der Spitze (12 Prozent), gefolgt von Finnland, Schweden und Deutschland.

Bemerkenswert ist, dassjunge Frauen in allen EU-Mitgliedstaaten, mit Ausnahme von Ländern im Süden wie Zypern und Griechenland sowie Litauen, viel häufiger Symptome einer Depression zeigen.

NachAngaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belaufen sich die Kosten für affektive Störungen und Angstzustände in der EU auf rund 170 Milliarden Euro pro Jahr. Bis zu 50 Prozent der schweren Depressionen bleiben unbehandelt.
In der folgenden Grafik skizzieren wir die Rate der chronisch-depressiven Erkrankungen (2014) für mehrere Altersgruppen. Die Länder sind farblich eingeteilt, je nach ihrer geografischen Lage in Europa. So zeigt die Grafik, wie das Thema Depression in verschiedenen Ländern je nach Altersgruppe, die berücksichtigt wird, an Bedeutung zu gewinnen scheint.

 

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