„Ist der Westen am Ende?“, fragt Courrier International auf dem Titelblatt seiner jüngsten Sonderausgabe. Die amerikanische Wirtschaft wird von Asien eingeholt, Europa immer diskreter auf internationalem Parkett und aus „Schwellenländern“ sind „Eroberer“ geworden: der Niedergang der westlichen Welt erscheint auf wirtschaftlicher wie auch politischer Ebene immer offensichtlicher, schreibt das Magazin. „Ohne Niedergeschlagenheit und ohne Kassandrarufe“ versucht das Wochenmagazin die Herausforderungen der sich neu ordnenden Welt zu analysieren. Für die einen sei man an einem „Wendepunkt“, der das Ende der westlichen Zivilisation einläute, für andere hingegen sei darin „eine Verbreitung der westlichen Werte in der Welt“ zu sehen.
Die zögerliche Haltung Europas und Amerikas hinsichtlich der Lage in Libyen „beweist, dass der Westen von sich aus auf einen Führungsanspruch verzichtet hat. Er lässt seinen Platz anderen. Der Iran, China und Russland stehen bereits Schlange“, meint seinerseits das polnische Wochenmagazin Wprost. Für das Blatt ist „der Westen nicht mehr in der Lage, als Verteidiger der Demokratie aufzutreten und schüchtert auch niemandem mehr ernsthaft mehr ein.“
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