Der Zankapfel Brüssels und Moskaus heißt Kiew

Veröffentlicht am 17 Dezember 2013

Bei den Diskussionen über die Zukunft der Ukraine ist es zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinen europäischen Amtskollegen am 16. Dezember zu äußerst hitzigen Debatten gekommen, berichtet Delo.

Nachdem das Assoziierungs- und Freihandelsabkommen zwischen der Ukraine und der EU gescheitert war, wollte man sich der Frage widmen, ob sich das verarmte Land handelspolitisch in Zukunft eher an Russland oder der Europäischen Union orientieren sollte. Zwar rechneten nur wenige damit, dass das Treffen in Brüssel eine Lösung dieser Frage herbeiführen würde, jedoch konnte niemand ahnen, dass in den Gesprächen ein solch „überraschend harscher Ton” angeschlagen würde, meint die slowenische Tageszeitung.

Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, forderte, Kiew die Möglichkeit zu geben, Entscheidungen zu treffen, ohne dabei unter „Druck” gesetzt zu werden. Währenddessen erklärte der slowenische Außenminister Karl Erjavec, dass es „schwierig werden würde, eine Lösung zu finden, ohne dabei auch mit Moskau ins Gespräch zu kommen”.

Russland wird seit geraumer Zeit verdächtigt, die Ukraine wirtschaftlich und diplomatisch unter Druck zu setzen, und das Land dazu zu bringen, das Freihandelsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen, berichtet das Wall Street Journal. Ferner fügt das Wirtschaftsblatt hinzu, dass Russland in der Zwischenzeit mit Kiew Verhandlungen über einen riesigen Rettungskredit führt, der dem Land aus dem Gröbsten heraushelfen soll. Am 17. Dezember wird der ukrainische Staatspräsident Viktor Janukowitsch in Moskau erwartet, wo eine solche Vereinbarung ausgehandelt werden könnte.

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