Aufgrund der „Energiewende”, die Deutschland im Jahr 2000 in Angriff nahm, könnten die Stromkosten für Privatpersonen 2014 um bis zu 20 Prozent zu steigen, sorgt sich die Süddeutsche Zeitung kurz vor der Veröffentlichung des Sondergutachtens zur Energiewende, das die von der Bundesregierung beauftragte Monopolkommission angefertigt hat. Der Tageszeitung zufolge kommen auf einen Dreipersonen-Haushalt jährlich 40 Euro Mehrkosten hinzu. Und das obwohl der Börsen-Strompreis „zurzeit so billig wie lange nicht mehr ist“.
Für diesen Widerspruch ist die Beteiligung der Stromkunden an der Finanzierung der „Energiewende“ verantwortlich. Laut Zeitungsbericht hat das große Angebot zum Fall des Börsenpreises geführt. Weil die Netzbetreiber den Produzenten aber einen Festpreis für die grüne Energie bezahlen müssen, die sie ihnen abkaufen, schlagen sie die Differenz zwischen diesem Festpreis und dem Marktpreis auf die Rechnungen der Kunden drauf [um kein Geld zu verlieren]. Je billiger also der Börsenpreis, desto höher die Umlage für die Endkunden.“
Ein „absurdes“ Modell, urteilt die Süddeutsche Zeitung, das in Deutschland immer umstrittener ist. So widmet sich auch Der Spiegel dieser Problematik und veröffentlicht diese Woche ein Dossier zum „Strom-Phantom”, das die Politik der Energiewende gefährden könnte.
Die Kritik geht soweit, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits ankündigte, das Gesetz aus dem Jahr 2000 nach der Bundestagswahl vom 22. September umgehend reformieren zu wollen. Ihr sozialdemokratischer Herausforderer Peer Steinbrück verurteilte das Energiewende-Management der Regierung als „desaströs“, fügt Der Spiegel hinzu.