Es ist Wahlkampf, und so gut wie alle Parteien sprechen von „sozialer Gerechtigkeit”. Überparteilich reagieren sie so auf das Gefühl vieler Wähler, dass es im Land eben nicht mehr gerecht zugeht. Und auf die laut Umfragen von drei Viertel der Bürger geteilte Sorge, dass diese Gesellschaft immer weiter auseinanderfällt: in oben und unten, reich und arm, Ost und West, Migrantenghettos und Wohlstandsenklaven. Ganz so schlecht aber ist es um den Zusammenhalt im Land doch nicht bestellt. Deutschland steht im internationalen Vergleich zwar nicht top da, aber soeben noch im oberen Mittelfeld. Das stellt ein neue, umfangreich angelegte Vergleichsstudie zur Lage des Gemeinsinns in 34 Industriestaaten fest.
Für dieses „Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt”, das die Bertelsmann-Stiftung [am 16. Juli] vorstellte, haben Sozialwissenschaftler der privaten Jacobs University Bremen einen eigenen Index entwickelt, der anschaulich und vergleichbar machen soll, was wie stark eine Gesellschaft zusammenhält. Ergebnis: Was den Zusammenhalt betrifft, stehen skandinavische Staaten im internationalen Vergleich ganz oben und Länder Südosteuropas ganz unten.
In Dänemark hält die Gesellschaft demnach am engsten zusammen, sogar noch etwas besser als in Norwegen, Finnland oder Schweden. Auf den nächsten Plätzen folgen klassische Einwanderungsländer angelsächsischer Prägung wie Neuseeland, Australien, und die USA. In Rumänien, Griechenland und Bulgarien dagegen driften die gesellschaftlichen Gruppen am weitesten auseinander.
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