Die guten Geschäfte der Ratingagenturen

Veröffentlicht am 14 Juli 2011

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Seit 2006 haben sich die Gewinne von Moody's, Standard&Poors und Fitch in Spanien verdreifacht. „Risikoagenturen: Ein gutes Geschäft“, ironisiert El Périodico. „In dem Augenblick, in dem es scheinbar nicht noch schlimmer kommen kann und die Eurozone auseinanderzubrechen droht, holt eine der drei Agenturen zum Todesstoß aus“, klagt die Tageszeitung aus Barcelona an. So wurde Griechenland am 13. Juli von Fitch herabgestuft. Aber es hätten auch „Moody's oder Standard&Poors sein können“ seien sie doch alle Teil dessen, was die Europäische Union „das Oligopol" getauft hat.

Für die Tageszeitung ist die Sache „ebenso einfach wie erstaunlich“: „Ihr extrem großer Einfluss auf die Finanzwelt und die fehlende nordamerikanische Regulierung“ haben diese Agenturen „an und für sich zu einem großen Problem gemacht. Vor allem für die Staaten.“ Indem die Agenturen die Staatsschulden „so begeistert bewerten“, zwingen sie die Staaten dazu, „die von der Krise gerissenen Löcher mit öffentlichen Geldern zu stopfen. Dabei begann die Krise mit Subprime-Hypotheken, deren Derivate wenige Tage bevor die Blase platzte“ von denselben Agenturen „beste Bewertungen erhielten“.

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