Nach drei Wochen profilloser Kampagne schreibt Le Monde, "beginnt ein Streit um die Türkei-Frage zu sprießen". Mehrere Kandiaten werfen Präsident Nicolas Sarkozy Doppelzüngigkeit vor, da er erneut betont gegen einen EU-Beitritt der EU zu sein, obwohl er selbst während der französischen Ratspräsidentschaft Ende 2008 zwei Verhandlungskapitel eröffnete. "Die UMP (Union pour un mouvement populaire) verwahrt sich dagegen, (...) ist in Wirklichkeit aber entzückt, dieses Streitthema auf den Tisch gebracht zu haben", so Le Monde. Das andere große Thema der Kampagne und Hauptsorge der Franzosen ist die Wirtschaftskrise. Und jeder Kandidat gibt hier das Seine hinzu. François Bayrou von der Zentrumspartei MoDem beschuldigt Nicolas Sarkozy und José Manuel Barroso keinen wirklichen europäischen Konjunkturplan erarbeitet zu haben. Der Souveränist Philippe de Villiers geißelt einen "wilden Liberalismus" und preist den Rückzug des Staats in seine Grenzen. Und die Pro-Europa Parteien betonen unablässig, "dass wir uns gemeinsam besser aus der Affäre ziehen". "Ist Europa ein Schutzschild oder eine Gefahr? Das ist die Kernfrage der Kampagne", schließt die Tageszeitung. Und was die Vermutung angeht, dass der Urnengang vom 7. Juni sich auf auf eine Abstrafung der Landespolitik begrenzen, wird schreibt Le Monde: "Die UMP hat die Bilanz des Staatschefs ins Zentrum ihrer Kampagne gerückt, und so indirekt den 'Anti-Sarkosimus' zum unstrittigsten Thema des Wahlkampfes gemacht".
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