„Die „Lagarde-Liste“ sorgt erneut für Wirbel“, meldet Les Echos. Griechischen Presseinformationen zufolge soll die Mutter des ehemaligen Premiers Giorgios Papandreou Nutznießerin des umfangreichsten Schweizer Kontos auf der sogenannten “Lagarde-Liste” sein.
Les Echos berichtet, dass diese Liste —
den französischen Behörden durch einen ehemaligen Angestellten der HSBC übergeben wurde. [Auf ihr] stehen die Namen von mehr als 2000 Griechen, die ein Schweizer Bankkonto besitzen. [Die Liste] wurde 2010 von Frankreich an Griechenland übergeben. Die Informationen wurden allerdings ignoriert.
Nach Angaben der Tageszeitung To Vima erklärte ein Verantwortlicher der Spezialeinheit für Steuerhinterziehung des griechischen Finanzministeriums dem ermittelnden Richter, dass sich auf dem Konto der 89-jährigen Margaret Papandreou bei der HSBC-Bank in Genf 550 Millionen Euro befänden. Das Konto werde über eine Angestellte einer Vermögensverwaltung geführt, begünstigt sei eine in Irland aktive Fondsgesellschaft.
Die Familie Papandreou weist die Anschuldigungen entschieden zurück und kündigt rechtliche Schritte an. Für To Vima sollte sich die Familie Papandreou aber fragen, warum diese Liste während der Amtszeit von Giorgios Papandreou unauffindbar war. Sein Finanzminister hatte tatsächlich behauptet, sie verlegt zu haben.
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