Le Soir vom 30. September 2009.

Ein Geisterdorf am Ufer der Schelde

Veröffentlicht am 30 September 2009
Le Soir vom 30. September 2009.

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Die letzten Bewohner des Dorfes Doel in Belgien müssen bis Mittwoch, den 30. September, ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Nach dieser Frist kann es sein, dass sie durch Bulldozer vertrieben werden. Doel, welches sich im Herzen der Polder auf dem Westufer der Schelde eingenistet hatte, ist vor dem immer größeren Druck durch die Ausweitung des Hafens von Antwerpen (einer der größten in ganz Europa) immer mehr zurückgewichen. In den siebziger Jahren zählte Doel noch 1300 Bewohner. Heutzutage sind es nur noch etwa dreißig. "[Doel] hat sich in ein Geisterdorf verwandelt. Die Straßen sind leer, die Häuser abbruchreif und mit Graffiti besprüht. Alle Geschäfte haben zugemacht", schreibt Le Soir. Die einigen wenigen Bewohner, die sich dafür entschieden haben, in ihren Häusern zu bleiben, haben den Verein "Doel 2020" gebildet, der sich dafür einsetzt, dass das Dorf am Leben erhalten wird. Trotz der Petitionen und der Klagen vor Gericht hat das Unternehmen LSO, dem neuen Eigentümer der Ortschaft, seine Aufforderung an die Bewohner, ihre Wohnungen zu verlassen, aufrechterhalten.

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