"Europa braucht die Türkei", titelt die Tageszeitung auf Türkisch. "Versteh ick nich", antwortet Angela Merkel auf der Eins der Berliner Tageszeitung. Zu Beginn des zweitägigen Besuchs der Kanzlerin bei ihrem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan sind dieser und Merkel "einig im Dissens", urteilt die TAZ. An Zankäpfeln fehlt es nicht. Da ist zum Beispiel Berlins Weigerung, türkische Schulen in Deutschland aufzubauen. Oder der türkische Verdacht auf Berlins einseitige Unterstützung Griechenlands im Zypernkonflikt. Deutschland vertrete außerdem weiterhin die Option der privilegierten Partnerschaft statt eines EU-Beitritts und sträube sich gegen Visa-Erleichterungen für Türken, die in den Schengenraum einreisen wollen. Das einzige konkrete Projekt – die Einrichtung einer deutsch-türkischen Universität in Istanbul – könnte nun scheitern, Erdogan möchte eine ähnliche Hochschule auch in Berlin. Man redet aneinander vorbei. Und der in Deutschland verbreitete Verdacht, dass Ankara die über zwei Millionen Bürger türkischer Herkunft als verlängerten politischen Arm benutzen will, verstärkt sich.
Interessiert Sie dieser Artikel?
Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Abonnieren oder Spenden
Sie konnten diesen Artikel in voller Länge lesen.
Möchten Sie unsere Arbeit unterstützen? Voxeurop ist auf die Abonnements und Spenden seiner Leserschaft angewiesen.
Informieren Sie sich über unsere Angebote ab 6 € pro Monat und die exklusiven Vorteile für unsere Abonnierenden.
Abonnieren
Oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit mit einer Spende.
Spenden
Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
Veranstaltung ansehen >