„Ein Land will Schule machen“, lautet der Titel der Süddeutschen Zeitung. Nordrhein-Westfalen, das Bundesland mit der größten Bevölkerungsdichte und den meisten muslimischen Schülern (320.000), ergreift die Initiative und beginnt an diesem Mittwoch an 44 Grundschulen mit islamischem Religionsunterricht. Hiermit will die nordrhein-westfälische Landesregierung für die 15 anderen, die seit mehr als einem Jahrzehnt mit Problemen bei der Einführung von islamischem Religionsunterricht in ihren jeweiligen Bundesländern kämpfen, ein Zeichen setzen, berichtet die Münchner Tageszeitung.
Es ist nicht gerade ein optimaler Start. Es gibt noch keine ausgebildeten Lehrer, und einen Lehrplan gibt es auch nicht. Vorhanden ist der Wille, nun endlich loszulegen und ein Zeichen zu setzen.
Bevor die ersten theologisch ausgebildeten Lehrer 2019 die Universitäten verlassen werden, wird dieser Religionsunterricht von Lehrern für Islamkunde erteilt, ein Fach, das bereits in mehreren Bundesländern existiert.
Hauptproblem des muslimischen, bekenntnisorientierten Religionsunterrichts in Deutschland ist das Fehlen einer anerkannten islamischen Religionsgemeinschaft. Katholiken und Protestanten, die als „Religionsgemeinschaft“ anerkannt werden, sind berechtigt, Lehrpläne für den Religionsunterricht in der Schule zu erstellen.