„Die EU will bis 2050 Autos im Stadtbereich verbieten“, titelt der Daily Telegraph, nachdem EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am 28. März eine Reihe von Vorschlägen für einen europäischen Verkehrsplan vorstellte. Ganz oben auf der Liste des Kommissars steht für die kommenden Jahrzehnte das Ziel, dass in den Städten der EU keine mit Benzin oder Diesel betriebene Pkw mehr fahren. Dies gehört zum Plan, die CO2-Emissionen zu reduzieren, die Leute aus ihren Autos herauszuholen und von der Nutzung „alternativer“ Verkehrsmittel zu überzeugen. „Der Plan sieht auch ein Ende der billigen Urlaubsflüge von Großbritannien nach Südeuropa vor, denn ab 186 Meilen (299 km) sollen alle Reisen mit der Bahn erfolgen“, bemerkt die Londoner Tageszeitung. Dem EUobserver zufolge finden Umweltschützer, diese Maßnahmen gingen nicht weit genug, weil sie „die Reduzierung der Verkehrsemissionen zum überwiegenden Teil auf die Zeit nach 2030 verschieben“. Die Automobilindustrie und die Verkehrskonzerne sind jedoch extrem skeptisch. Ein Sprecher des Vereins der Britischen Autofahrer beschrieb die Maßnahmen als „wirtschaftlich katastrophal“. „Wenn er [Kallas] alles zu einem knirschenden Halt bringen und uns in ein neues Mittelalter versetzen will, dann ist er auf dem richtigen Weg. Wir müssen die Dinge voranbringen. Der Mann hat sie nicht mehr alle.“
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