Europa bleibt für Obama nur Statist

Veröffentlicht am 22 Januar 2013

„Was können Sie Europa geben, Herr Obama?“ fragt die Rzeczpospolita am Tag nach der zweiten Amtseinführung des US-Präsidenten in Washington. Die Tageszeitung gibt auch gleich die Antwort: Nicht viel.

Für den amerikanischen Staatschef ist Europa „immer unwichtiger“ geworden, hebt die Rzeczpospolita hervor. Der Präsident hat bereits eine „Wendung“ in Richtung Asien und Pazifik angekündigt und „es gibt für ihn keinen Grund, sich plötzlich für den Alten Kontinent zu interessieren“. Die Vereinigten Staaten werden zu einer „Supermacht, die knapp bei Kasse ist“, und tendieren dazu, die globalen Fragen aus dem Hintergrund zu beeinflussen anstatt direkt einzugreifen – wie kürzlich in Libyen bewiesen –, wodurch sie Militärausgaben einsparen. „In dieser Situation“, so die Rzeczpospolita weiter, —

... ist es wirklich schwer zu sagen, was Europa von Obama in seiner zweiten Amtszeit zu erwarten hat. Eigentlich sollte man ihm nahe legen, dass Europa nicht unwichtiger ist als Asien. Dass er Rückschlüsse aus dem misslungenen „Neustart“ mit Russland ziehen und letztendlich verstehen sollte, welche Sicherheitsbedürfnisse Mitteleuropa und Polen haben. Doch wird er das jemals tun? Werden europäische Staats- und Regierungschefs in der Lage sein, eine solche Botschaft zu übermitteln? Das ist leider eher unwahrscheinlich.

Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!

Interessiert Sie dieser Artikel?

Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Abonnieren oder Spenden

Live | Untersuchung über die gebrochenen Versprechen der grünen Finanzwelt

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema