EZB kritisiert irische Notgesetzgebung

Veröffentlicht am 20 Dezember 2010

Cover

„EZB besorgt um irischen Banken-Gesetzesentwurf“, titeltdie Irish Times. In einem von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet unterzeichneten Bericht äußerte die Zentralbank „ernsthafte Bedenken“ an Irlands umstrittenem Gesetzesentwurf zur Stabilisierung der Banken, der am 15. Dezember vom Parlament abgesegnet wurde. Mit dieser Notgesetzgebung erhält der irische Finanzminister Brian Lenihan bis 2012 umfassende Befugnisse, um den gelähmten irischen Bankensektor neu zu organisieren. Dank seiner neuen Rechte darf er „Aktionäre überstimmen, Direktoren entlassen, Wertberichtigungen für Anleiheinhaber verhängen, sowie Darlehen und Einlagen irischer Banken transferieren.“ Die EZB sorgt sich um die Risiken einer Bereitstellung von Liquidität für irische Banken. Zudem bestehe die Gefahr, dass der Gesetzesentwurf ihre eigenen Rechte beschneidet. „Nach neuesten Informationen haben die irischen Banken bei der EZB 136 Milliarden Euro ausstehende Kredite – ein Viertel der gesamten Eurozone“, berichtet die Dubliner Tageszeitung.

Interessiert Sie dieser Artikel?

Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Abonnieren oder Spenden

Live | Untersuchung über die gebrochenen Versprechen der grünen Finanzwelt

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema