In Lissabon schrillten gestern die Staatsschuld-Alarmglocken, nachdem der Schulden-Zinssatz acht Tage in Folge bei über sieben Prozent lag. Wie die portugiesische Tageszeitung i besorgt berichtet, wurde Finanzminister Teixeira dos Santos zu einer Krisensitzung mit Präsident Aníbal Cavaco Silva bestellt, um die Regierungsstrategie angesichts der steigenden Zinssätze und dem bevorstehenden Ende der EZB-Hilfe abzustimmen. Cavaco Silva befürchtet, dass Portugal schon bald gezwungen sein könnte, ein EU/IWF-Rettungspaket in Anspruch zu nehmen. Ein solches Szenario werde nach den jüngsten Erklärungen aus Brüssel immer wahrscheinlicher. Dort kündigte man an, dass die 500 Milliarden Euro, auf die sich der Europäische Stabilitätsfonds stützen soll, erst 2013 verfügbar sein werden. „Für die Regierung könnte 2013 allerdings zu spät sein“, schreibt das Lissabonner Blatt. Vor dem Ecofin-Rat der 27 Finanzminister am 14. Februar in Brüssel beschwerte sich dos Santos über das „zögerliche und unentschlossene“ Verhalten: „Meiner Meinung nach lässt man viel mehr Zeit vergehen, als wünschenswert wäre“, urteilte er. Gegenüber i erklärte ein Wirtschaftsexperte, dass der „Hilfeschrei“ des Ministers „hoffnungslos“ sei.
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