Dziennik vom 16. September 2009.

Französische Unternehmen eilen Gazprom zu Hilfe

Veröffentlicht am 16 September 2009 um 13:05
Dziennik vom 16. September 2009.

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Gazprom hat es geschafft, entscheidende Partner für die Durchsetzung seiner europäischen Pläne zu gewinnen. Nach der russischen Tageszeitung Kommersant berichtet auch das polnische Blatt Dziennik Gazeta Prawna davon, dass der russische Monopolriese bald Vereinbarungen mit den zwei französischen Energiekonzernen GDF Suez und Eléctricite de France (EdF) unterschreiben wird. Dabei geht es um ihre Beteiligung bei der Entwicklung von den Erdgasleitungen Nord Stream und South Stream. Beide Unternehmen sollen als Aktionäre und anschließende Abnehmer russischen Gases in die Projekte einsteigen. "Es sieht ganz danach aus, als sei die Zusammenarbeit mit den Russen für die französischen Unternehmen lukrativer als eine Beteiligung an der von der EU unterstützten Nabucco Pipeline. Diese soll quer durch den explosiven Kaukasus und die östliche Türkei verlegt werden", berichtet die Tageszeitung. Die Kommersant zitiert ebenfalls anonyme Quellen, denen zufolge die geplanten Vereinbarungen zwischen den französischen Unternehmen und Gazprom am vergangen Montag von den Regierungschefs beider Länder, Wladimir Putin und François Fillon, diskutiert wurden.

Wenn der Deal so zustande kommt wie geplant, würde die EdF neun Prozent von South Stream bekommen, welche Russland mit Österreich und Italien verbinden soll. GDF würde sich wiederum an der Entwicklung der russisch-deutschen Nord Stream Pipeline beteiligen, welche Deutschland über den baltische Meeresboden mit russischem Gas versorgen soll. "Trotz der lautwerdenden polnischen Proteste, die davor warnen, dass eine Umgehung der geplanten Pipelines um die polnischen Gebiete es für Moskau leichter machen würde, Gas als Erpressungsmittel zu nutzen, hält der Kreml weiterhin nach Partnern Ausschau, die ihm dabei behilflich sein könnten, das Schlüsselprojekt für die sich in finanziellen Engpässen befindliche Gazprom zu Ende zu bringen", berichtet DGP.

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