"Verurteilt aber frei“ betitelt Gazeta Wyborcza die Entscheidung des Gerichts in Grodno im Fall Andrzej Poczobut, dem Korrespondenten der Warschauer Tageszeitung in Weißrussland und Aktivisten der polnischen Gemeinschaft in Belarus. Die dreijährige Gefängnisstrafe wegen Verleumdung – Poczobut hatte Präsident Alexander Lukaschenko einen "Diktator“ genannt – wurde für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde ihm vorgeworfen, die Präsidentschaftswahlen im vergangenen Dezember manipuliert zu haben. "Mit der Bewährungsstrafe soll der unabhängige Journalist in Weißrussland geknebelt werden“, kommentiert Gazeta Wyborcza, weist aber auch daraufhin, dass Poczobut bereits betont hat, er lasse sich nicht einschüchtern und verteidige auch weiterhin seine Meinung, u. a. vor dem UN-Menschenrechtsausschuss. In ihrem Leitartikel betont die liberale Tageszeitung aus Warschau, dass ihr Korrespondent "gewonnen hat, weil er nicht allein war“. Seine Freilassung aus dem Gefängnis forderten u. a. EU-Außenministerin Catherine Ashton, der Präsident des Europäischen Parlaments Jerzy Buzek, und sogar US-Präsident Barack Obama. "Wenn Freiheitskämpfer Solidarität üben, gibt selbst eine Diktatur nach“, schließt Wyborcza.
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