In der linksliberalen Pariser Presse wird der ganz große Schritt der EU in Richtung “Bundesstaat” verkündet: Libération meint, dass die EU beim Euro-Gipfel in Brüssel die Wahl hatte zwischen “einem letzten Aufbäumen und Chaos”. “Was die nationalen Politiken noch vor kurzem entschlossen ablehnten, wurde durch die wilde Spekulation nun zwangsweise Wirklichkeit. Die Union ist jetzt eine Föderation und wird sich immer weiter in diese Richtung entwickeln”, so die Tageszeitung in ihrem Editorial.
“Natürlich sind die ‘Vereinigten Staaten von Europa’ derzeit ein Ungetüm aus monetären und finanziellen Strukturen sowie Notlösungen zur Abdichtung der Risse der Eurozone. Das wichtigste ist jedoch, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs, allen voran Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, verstanden haben, dass sie besser als Neubegründer der Europäischen Union in die Geschichte eingehen sollten als als ihre Totengräber. Jetzt muss dieser politische Kontinent urbar gemacht werden. Die Mitgliedsstaaten müssen sich durchringen, die so beruhigend wirkende, zwischenstaatliche Struktur aufzugeben und dem Europäischen Parlament endlich mehr Macht zuzugestehen”, lautet die Schlussfolgerung der französischen Tageszeitung.
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