Der Marionettenspieler des Kreml

Veröffentlicht am 29 Oktober 2024
Mohr Georgien-Wahl-engl Putin Ivanishvili

In Georgien hat die pro-russische Partei Georgischer Traum (KO, populistisch-konservativ), die seit 2012 an der Macht ist und von dem Oligarchen Bidsina Iwanischwili angeführt wird - laut offiziellen Ergebnissen die Parlamentswahlen vom 26. Oktober mit fast 54 % der Stimmen (89 der 150 Sitze im Parlament) gewonnen. Die pro-europäische Opposition, in der sich mehrere Parteien zu einer Koalition zusammengeschlossen hatten, weigert sich jedoch, das Ergebnis anzuerkennen und beklagt massive Unregelmäßigkeiten bei dieser Wahl. Unabhängige Beobachter, wie die OSZE, erheben die gleichen Vorwürfe und fordern zum Teil die Annullierung des Ergebnisses. Die Regierung weist diese Anschuldigungen zurück.

Präsidentin Salome Surabischwili, die sich im Namen der Annäherung an die Europäische Union und der Distanzierung von Moskau um die Vereinigung der Opposition bemüht hatte, klagte ihrerseits über „eine Sonderoperation Russlands, die eine neue Art von hybrider Kriegsführung darstellt“, um das Votum der Georgier zu „fälschen“ und rief ihre Landsleute zu Demonstrationen auf. 

Auch mehrere europäische Staats- und Regierungschefs prangern Unregelmäßigkeiten an, mit der bemerkenswerten Ausnahme des ungarischen Premierministers Viktor Orbán (Fidesz, rechtsextreme Partei), der umgehend nach Tiflis eilte, um Iwanischwili sowie seinem georgischen Amtskollegen Irakli Kobachidse zu gratulieren.


Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!

Interessiert Sie dieser Artikel?

Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Abonnieren oder Spenden

Weitere Kommentare anzeigen Ich werde Mitglied, um Kommentare zu übersetzen und Diskussionsbeiträge zu leisten
Live | Untersuchung über die gebrochenen Versprechen der grünen Finanzwelt

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema