Europas mächtigste Telekomchefs hätten Gespräche aufgenommen, um ein gemeinsames europäisches Netzwerk zu schaffen und den fragmentierten europäischen Markt zu vereinen, berichtet die Financial Times auf der Titelseite. Die Idee einer länderübergreifenden Infrastruktur sei bei einem Treffen von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia mit den Chefs der größten Telekomkonzerne, darunter Deutsche Telekom, France Télécom, Telecom Italia und Telefónica erörtert worden. Ziel sei es, das Gefühl zu überwinden „dass der zersplitterte Markt die Wettbewerbsfähigkeit Europas behindere“. Das Wirtschaftsblatt führt aus:
Um ein paneuropäisches Telekommunikationsnetz aufzubauen, müssten die Konzerne allerdings zunächst zahlreiche technische und bürokratische Hürden überwinden, angesichts der unzähligen Unterschiede bei Infrastruktur und nationalen Regelungen. Aber [...] es könnte auch für den Verbraucher von Vorteil sein, beispielsweise über europaweite Flatrates für Telekom- und Internetdienste.
Rund vier Fünftel aller Handy-Benutzer haben einen Vertag mit einer der vier größten Gruppen, doch operierten diese unabhängig mit den EU-weit mehr als rund 1200 Telekomanbietern und fast 100 Mobilfunknetzen. Das Blatt meint:
Große Pläne, die aber vor fast unüberwindlichen politischen Hürden stehen. Viel wahrscheinlicher ist da ein gewisses Maß an Netzwerk-Sharing, ohne eine Komplettüberholung der Regelungen. Das wäre auch den heimischen Regulierungsbehörden lieber, die ohnehin bereits EU-Vorschriften unterliegen.
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