Es ist ein Sieg für Umweltschützer. Deutschland, Österreich und die Schweiz ziehen sich aus dem Ilisu-Staudammprojekt im Südosten der Türkei zurück. Zwei Jahre, nachdem sie Investitionen in das umstrittenene mit rund 1,3 Milliarden Euro taxierte Wasserkraftwerk mit Staudämmen und –seen in sensiblen Regionen zugesagt hatten, kündigten die Regierungen ihre Exportgarantien auf. Denn "die Türkei habe die vertraglich vereinbarten Auflagen zum Schutz von Umwelt, Kulturgütern und Umsiedlung der vom Staudamm betroffenen Bevölkerung 'nicht genügend erfüllt'", schreibt die Frankfurter Rundschau.
"In Deutschland ist es das erste Mal, dass eine staatliche Hermes-Bürgschaft mit Verweis auf international vereinbarte Umwelt- und Nachhaltigskeitsstandards gestoppt wurde", freut sich die FR. "Mit zähem Protest hat ein bisher einmaliges internationales Bündnis aus Nichtregierungsorganisationen, Künstlern und Umweltschützern erfolgreich dafür gesorgt, dass dem umstrittenen Wasserkraft-Projekt am Tigris der Geldhahn zugedreht wird." Sicherlich wird die Türkei das nötige Geld auch anderswo finden. David habe Goliath zwar nicht endgültig besiegt. "Aber er hat ihm immerhin ein Bein gestellt."
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