„In der Türkei würde Yunus Klebstoff schnüffeln“

Veröffentlicht am 18 März 2013

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Der niederländisch-türkische Streit um das neunjährige Pflegekind Yunus spitzt sich immer mehr zu. Auch eine Woche nachdem bekannt wurde, dass der türkischer Junge in den Niederlanden von einem lesbischen Pflegeelternpaar großgezogen wird, reißt der Protest in den türkischen Medien nicht ab.

„Den Niederlanden wird immer mehr kollektive Verachtung entgegengebracht. Der Grund für diese feindselige Haltung ist die Tatsache, dass allein der Gedanke an gleichgeschlechtliche Eltern in der Türkei undenkbar ist“, berichtet die niederländische Tageszeitung.

In den sozialen Netzwerken schlagen die Kommentatoren aber einen anderen Ton an. Viele Türken scheinen froh darüber zu sein, dass der Junge bei einer Familie lebt und nicht auf der Straße. In der Türkei wohnen nur zwei Prozent der obdachlosen Kinder bei Pflegeeltern. In Europa liegt diese Zahl bei etwa 75 Prozent.

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Niederländische Politiker befürchten nun, der Streit könne den für Donnerstag angesetzten Besuch des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdoğan in den Niederlanden überschatten.

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