Drei Wochen vor den Parlamentswahlen hat Jiří Paroubek beschlossen, alle großen Zeitungen und Wochenzeitschriften des Landes zu boykottieren. Der Chef der Sozialdemokraten (ČSSD) strebt das Amt des Ministerpräsidenten an und steht in Umfragen unangefochten an der Spitze. Ihm zufolge "erzeugen die konservativen Medien zusammen mit den rechts von der Mitte angesiedelten Parteien eine Stimmung des Hasses", berichtet Lidové noviny. Die Entscheidung, mit den Medien zu "schmollen" wurde gefällt, nachdem die Nummer zwei der ČSSD, Bohuslav Sobotka, bei einem Meeting von einem Zuschauer mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde. Die "Medienblockade geht gegen die Grundlage einer demokratischen Gesellschaft", empört sich die Tageszeitung, während die Hospodářské noviny der Auffassung ist, dass die Tschechen "jetzt die Früchte einer Negativkampagne ernten", die der von eben jenem Paroubek bei den Parlamentswahlen 2006 gleicht.
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