Mehr als einhundert nationale tschechische Denkmäler hat die Justiz beschlagnahmt. "Karlštejn und Hluboká sind konfisziert", liest man auf der Titelseite der Lidové Noviny, auf der auch andere weltberühmte Schlösser und Burgen abgebildet sind. Die Tageszeitung deckt auf, dass die gotischen und barocken Architekturschätze seit neun Monaten unter der "nicht sehr schmeichelnden Etikette 'konfisziert'" im Katasteramt registriert werden. Der Grund dafür ist "eine ganz banale Auseinandersetzung" zwischen dem Institut für nationale Denkmäler und einem Privatunternehmen, bei der es um die Konzession [oder die Vermietung] der Gärten der Prager Burg geht. Dieser "langatmige und banale Gerichtsprozess" dauert seit 2006, erklärt die Tageszeitung. Dabei riskiert der Staat nicht so sehr den Verlust seiner historischen Denkmäler, sondern vielmehr, dass ihm der Hahn der europäischen Subventionen für seine Landesdenkmäler abgedreht wird. In dieser Angelegenheit, für die "der Staat selbst zuständig" ist, ist es schon erstaunlich, dass die Justiz so lange braucht, um ein Urteil zu fällen, kommentiert Lidové Noviny die Situation.
Live | Wie weit ist der Europäische Green Deal?
mit
Veranstaltung ansehen >
|