Die letzten Zweifel bezüglich der polnischen Präsidentschaftswahlen vom 20. Juni sind zerstreut: Jarosław Kaczyński, Chef der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) kündigte in einer Sondermitteilung an die Presse am 26. April seine Kandidatur an. Er will die „Mission“, die sein Bruder Lech Kaczyński und die in dem Flugzeugabsturz am 10. April bei Smolensk umgekommene „patriotische polnische Elite“ begonnen haben, zu Ende führen. Umfragen zeigen, dass Kaczyński mit Stimmabsichten von ca. 27 Prozent der einzige Kandidat ist, der eine Herausforderung für Bronisław Komorowski von der regierenden Bürgerplattform (PO) sein könnte. Letzterer wird von knapp der Hälfte (47%) der befragten Wähler unterstützt. „Nun beginnt der Nervenkrieg und das Warten darauf, wer wohl den ersten Hieb setzt“, weissagt die Polska. Die liberale Tageszeitung Gazeta Wyborczahingegen spricht sich gegen eine entzweiende Kampagne aus, welche die Polen in „rechtschaffen“ und „unredlich“ spalten würde: „Besser, wenn die Debatte nur aus Meinungsverschiedenheiten besteht und niemanden aus der nationalen Gemeinschaft ausschließt“, so die liberale Tageszeitung.
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