Landwirtschaft Opfer der „Killer-Gurken“

Veröffentlicht am 31 Mai 2011

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„Boykott auf spanisches Gemüse breitet sich europaweit aus, ohne jede wissenschaftliche Grundlage“, titelt El Mundo am 31. Mai, nach dem Alarm aus Deutschland, wo die E.coli-Bakterie 14 Todesopfer forderte und — bis heute — mehr als 1200 Infektionen nachgewiesen wurden. Folge: „Nach unbegründeten Anschuldigungen sank der spanische Gemüseexport drastisch.“ Und zwar aufgrund der Aussagen der Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, die Gurken aus Spanien als Herd der Epidemie ausgemacht haben will. Ein Boykott, der zu einer „europäischen Psychose“ ausarten würde, meint El Mundo. Fünf weitere Länder — Österreich, Belgien, Finnland, die Tschechische Republik und Russland — würden „Gemüse-Importe aus Spanien drosseln, obwohl die EU die Blockade für ungerechtfertigt hält“. Die Zeitung schreibt, dass Spanien bereits in Brüssel Entschädigung beantragt habe. „Aber der Schaden ist angerichtet und wird jeden Tag größer“, resümiert das Blatt. Vermutlich um die Bevölkerung zu beruhigen, zeigt El Mundo auf der Titelseite ein Foto der andalusischen Landwirtschaftsministerien Clara Aguilera beim Verzehr einer Salatgurke während des Besuchs eines südspanischen Betriebs. Für sie sei klar: „Wir können unseren Gurken vertrauen.“

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