FT Brussels Blog vom 8. Oktober 2009

Lasst die Tschechen in Ruhe

Veröffentlicht am 8 Oktober 2009
FT Brussels Blog vom 8. Oktober 2009

Cover

Sollte die Tschechische Republik bestraft werden, nur weil ihr Präsident Václav Klaus weiterhin die Unterschrift zur Ratifizierung des Vertrages von Lissabon hinauszögert? Diese Frage stellt Tony Barber in seinem wohlbekannten Brussels Blog der Financial Times. Er spielt auf das "verantwortungslose Gerede" in den Fluren der Europäischen Union an, in denen man mahnt, dass man den Tschechen "einen Sitz in der nächsten Europäischen Kommission aberkennt". Wie Baber die Lage einschätzt, würde das den tschechischen Führungspersonen nur Zündstoff liefern. Sie haben die EU schon als "neu erfundene Sowjetunion" hingestellt. Er erklärt, dass Klaus sich mit der Zustimmung des tschechischen Parlaments immer mehr im Alleingang befindet. Er spielt auf die "ernüchternde Lektion" des Jahres 2000 an, als Österreich eine Koalitionsregierung mit der rechtsextremen freiheitlichen Partei Jörg Haiders bildete. Damals reduzierten die anderen Mitgliedsstaaten der EU ihre Beziehungen zu österreichischen Ministern und froren ihre Kontakte ein. "Jedoch hat sich am Ende das Gegenteil von dem abgespielt, was man beabsichtigt hatte, indem man die österreichische Regierung zum Märtyrer machte und den patriotischen Stolz des österreichischen Volkes verstärkte". "Die EU", schreibt er, "ist eine Organisation deren erste Pflicht es ist, Dinge zu tun, indem sie einen Konsens herbeiführt, und nicht, indem sie Meinungsverschiedenheiten zerschlägt".

Interessiert Sie dieser Artikel?

Er ist dank der Unterstützung unserer Community frei zugänglich. Die Veröffentlichung und Übersetzung unserer Artikel kostet Geld. Um Sie weiterhin unabhängig informieren zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Abonnieren oder Spenden

Live | Untersuchung über die gebrochenen Versprechen der grünen Finanzwelt

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema