Der Spiegel vom 3. März 2010

Lügen haben kurze Beine

Veröffentlicht am 8 März 2010
Der Spiegel vom 3. März 2010

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"Die Euro-Lüge", titelt der Spiegelüber einem Auszug aus dem Vertrag von Lissabon: "Ein Mitgliedsstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten eines anderen Mitgliedsstaates." Tatsächlich hätte die guten Nachrichten aus Griechenland den Regierungschefs nur ein paar Wochen Luft verschafft, schreibt das Nachrichtenmagazin, das die "schlimmsten Hasardeure" nicht in den Finanzhaien sieht, sondern in den Regierungskanzleien der Mitgliedsländer. Diese haben über Jahre entweder "den Euro genutzt, um mit Tricks und Fälschungen auf Kosten anderer zu leben – oder absichtsvoll weggeschaut. Jetzt rächt sich, dass die europäische Gemeinschaftswährung auf nichts anderem gegründet ist als auf einer Reihe von Lügen", meint der Spiegel. Nachdem die Regierungen eine transparente, solide Finanzpolitik und die Einrichtung der versprochenen gemeinsamen Wirtschaftspolitik verweigert haben, stünde Europa nun "vor der Wahl zwischen Selbstmord und Tod", müsste eine der großen Nationen des Kontinents Bankrott anmelden. Die gemeinsame Wirtschaftsregierung der "Schicksalsgemeinschaft" Euroland sei unausweichlich.

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