Der Tagesspiegel vom 14. September 2009
EU

Mit Samthandschuhen gegen harte Regime

EU
Veröffentlicht am 14 September 2009
Der Tagesspiegel vom 14. September 2009

Cover

*"Der Versuch der Europäer, ihrer Außenpolitik ein ethisches Fundament zu geben, er droht zu scheitern*", bemerkt der Tagesspiegel und zitiert die Fälle von Afghanistan, Libyen und Simbabwe, wohin gerade eine Gruppe europäischer Abgesandter reiste. Libyen verfüge über große Mengen Öl, von denen jeder seinen Teil abhaben wolle, - und die Menschenrechte – sei's drum. Währenddessen "trägt [die EU] die Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte und demokratischen Standards im Fall Afghanistan und im Fall Simbabwe zumindest rhetorisch noch vor sich her". Ihre Schüchternheit gegenüber dem alten Diktator Mugabe lässt das Berliner Blatt dann doch perplex: Die EU plant Simbabwe wieder die Gesamtheit der Entwicklungshilfe zu Zahlen, "auch wenn weiterhin Menschenrechtler und Angehörige der Partei des Premierministers Morgan Tsvangirai ohne Urteil festgehalten oder gefoltert werden". Im Umgang mit der Regierung von Hamid Karsai werde es für die Union "schwer zu erklären, warum viel Geld europäischer Steuerzahler für die Organisation von Wahlen in Afghanistan ausgegeben wird, es aber keinerlei Konsequenzen hat, wenn es zu Wahlbetrug im großen Maßstab kommt", so der Tagesspiegel, der schliesst: "Es gibt gute realpolitische Gründe, mit [den Regierungen] zusammenzuarbeiten. Aber vielleicht wäre es angebracht, zumindest einzugestehen, dass die Demokratisierungsbemühungen im Land gescheitert sind."

Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Veranstaltung ansehen >

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie Journalismus, der nicht an Grenzen Halt macht.

Nutzen Sie unsere Abo-Angebote oder stärken Sie unsere Unabhängigkeit durch eine Spende.

Zum gleichen Thema