Auf der Titelseite der Irish Times ist ein alles andere als vorteilhaftes Bild des Taoiseach (Ministerpräsidenten) Brian Cowen zu sehen, der darauf düster in die Ferne blickt. Unterstellt ihm man beim Layout der Dubliner Tageszeitung etwa hämisch, dass er gerade das Ergebnis der letzten Meinungsumfrage zum Volksentscheid über den Vertrag von Lissabon erfahren hat? Eine Woche vor der Wahl sind nur 48% der Wähler bereit, mit Ja für das umstrittene, 269 Seiten lange Dokument zu stimmen. Der Prozentsatz der Vertragsgegner hingegen stieg um vier Punkte auf 33%. Um eine positive Note bestrebt, erklärt der heutige Leitartikel, dass "die Lissabon-Befürworter froh sein werden, dass ihre Führung fest geblieben ist". Doch mit einem wieder auferstandenen Declan Ganley als Anführer der Nein-Seite sieht der unbeliebte Brian Cowen vielleicht nicht zu unrecht schwarz. Trotz parteiübergreifender Unterstützung und einer Kampagne, die von der Irish Times als "stark" bezeichnet wurde, sind angesichts der Bemühungen des Taoiseach, den Vertrag durchzuziehen, immer noch 19% der Wähler unschlüssig.
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