Nach einem Gewaltanstieg in der Region der belgischen Hauptstadt kündigte die Brüsseler Staatsanwaltschaft an, sie werde "keinen rechtsfreien Raum" in der Hauptstadt mehr dulden und ein schnelles Vorführungsverfahren einrichten. "Zurück zur Null-Toleranz", "Sicherheit in Brüssel, die Polemik!", titelt die französischsprachige Presse, nach deren Meinung diese Ereignisse nicht nur ein "gefundenes Fressen" für die extremistischen Parteien sind, sondern auch Flamen und französischsprachige Belgier entzweien. "Die Einstimmigkeit der niederländischsprachigen Parteien und Kommentatoren, Brüssel als verrufenes Pflaster zu bezeichnen, stützt sich auf die Annahme, dass die hauptsächlich von Frankophonen verwaltete Region Brüssel-Hauptstadt zwangsläufig ein 'Saustall' ohne jegliche 'goed bestuur' (gute Leitung) sein muss. Dieses gemeinschaftliche Aufflammen ist der Ausdruck einer karikaturistischen Wahrnehmung von Brüssel, einer Stadt, in der es sich nach wie vor gut leben lässt", kommentiert Le Soir. Für die flämische Tageszeitung De Morgen stammt der Mangel an "effizienter Politik" daher, dass "Brüssel ein institutionelles Monstrum [ist], in welchem sich elf verschiedene Regierungen gegenseitig die Kompetenzen abstreiten. Die 19 Gemeinden [der Region Brüssel] und die sechs Polizeizonen verhindern einen koordinierten Ansatz."
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