Am 20. Dezember könnte es mit Presseurop vorbei sein. Unser Vertrag mit der Europäischen Kommission – die unsere Website finanziert – läuft dann aus. Die Generaldirektion Kommunikation, die unter der Leitung der Vizepräsidentin Viviane Reding steht, hat uns mitgeteilt, dass sie das Projekt aus haushaltstechnischen Gründen einstellen will.

Dabei hat das Europäische Parlament einer Erhöhung des EU-Haushalts für 2014 zugestimmt, um der Kommission zusätzliche finanzielle Mittel für Medienprojekte zu gewähren, zu denen auch Presseurop gehört. Die Kommission scheint sie für andere Initiativen einsetzen zu wollen. Ohne diese Finanzierung sind wir jedoch gezwungen, unsere Arbeit einzustellen.

Seitdem wir im Jahr 2009 auf Initiative der Kommission online gegangen sind, hat sich Presseurop als eine der führenden unabhängigen Nachrichtenseiten für Themen rund um die EU durchgesetzt. Jeden Tag können unsere Leser das Beste der europäischen und internationalen Presse lesen, übersetzt in zehn Sprachen; sie können die Inhalte teilen und kommentieren. Es ist eine Gemeinschaft entstanden, der Ansatz einer Unionsbürgerschaft, der die meinungsbildende Debatte zum Thema Europa durch eine ganz einmalige mehrsprachige Diskussionsplattform mit Leben erfüllt hat. Für die Journalisten, die Intellektuellen und die Experten, deren Artikel wir veröffentlicht haben – heute sind es mehr als 1700 –, bietet Presseurop die Möglichkeit, ihre Leserschaft über ihre Sprachgrenzen hinaus zu vergrößern.

Wir bedauern, dass die Europäische Kommission nur wenige Monate vor der nächsten Europawahl, die entscheidend für die Zukunft der EU sein kann, dieses Experiment beenden will – obwohl es zugleich von den Lesern, von der Fachwelt für europäischen Angelegenheiten und von den Journalisten sehr geschätzt wird. Die EU war dazu aufgefordert worden, Presseurop mit Hilfe einer unabhängige Untersuchung fortzusetzen, doch sie hat statt dessen lieber einen anderen Weg eingeschlagen, auch wenn dadurch die europäischen Bürger auf ein wertvolles Instrument der Öffentlichkeitsbeteiligung am demokratischen Leben der Union verzichten müssen.

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