Gazeta Wyborcza vom 26. Oktober 2009

Öl für deutsch-polnischen Motor

Veröffentlicht am 26 Oktober 2009 um 15:43
Gazeta Wyborcza vom 26. Oktober 2009

Cover

"Deutschland hat eine neue Regierung", kündigt die Schlagzeile der Gazeta Wyborcza an. Diese Nachricht ist deshalb in Warschau besonders willkommen, weil das von der neuen Koalition unterzeichnete Abkommen verspricht, "sicherzustellen, dass die deutsch-polnische Zusammenarbeit zu neuem Schwung in der Entwicklung Europas beiträgt". Wie der Bericht in der liberalen Tageszeitung erklärt: "Nie zuvor haben deutsche Politiker die Beziehungen zu Polen in einem so hochrangigen Dokument erwähnt." Laut dem Koalitionsabkommen wird das neue Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel eine Reaktivierung des Weimarer Dreiecks anstreben, ein Forum der deutsch-polnisch-französischen Zusammenarbeit.

Für einen polnischen Diplomaten, der nicht genannt werden möchte, "ist dies eine noch nie dagewesene Initiative, was zeigt welch hohen Wert Berlin auf eine engere Zusammenarbeit mit Warschau legt". Bartosz T. Wieliński, der Berlin-Korrespondent der Tageszeitung, betont, dass nun Fortschritte gemacht werden können: "Sobald die neue deutsche Regierung formiert ist, sollten Berlin und Warschau historische Zwistigkeiten beiseite legen und sich gemeinsam auf Europa konzentrieren." Selbst wenn sie verschiedene Ansichten über die Beziehungen zu Russland oder zu den USA haben, sollten diese Themen ihre Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union nicht beeinträchtigen. "Angesichts der Tatsache, dass Deutschland der größte Staat des alten Europas und Polen der größte Staat im neuen Europa ist", sollte die deutsch-polnische Achse eine Schlüsselrolle spielen, um die Motivation der breiteren europäischen Gemeinschaft anzuspornen, so Wieliński.

Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!
Tags
Interessiert an diesem Artikel? Wir sind sehr erfreut! Es ist frei zugänglich, weil wir glauben, dass das Recht auf freie und unabhängige Information für die Demokratie unentbehrlich ist. Allerdings gibt es für dieses Recht keine Garantie für die Ewigkeit. Und Unabhängigkeit hat ihren Preis. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um weiterhin unabhängige und mehrsprachige Nachrichten für alle Europäer veröffentlichen zu können. Entdecken Sie unsere drei Abonnementangebote und ihre exklusiven Vorteile und werden Sie noch heute Mitglied unserer Gemeinschaft!

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie den unabhängigen europäischen Journalismus

Die europäische Demokratie braucht unabhängige Medien. Voxeurop braucht Sie. Treten Sie unserer Gemeinschaft bei!

Zum gleichen Thema