Gazeta Wyborcza vom 30. Oktober 2009

Osteuropa lässt Klimarechnung kalt

Veröffentlicht am 30 Oktober 2009 um 14:02
Gazeta Wyborcza vom 30. Oktober 2009

Cover

"Solidarität mit den Armen Europas", titelt Gazeta Wyborcza und fasst damit die Debatte um die Kohlendioxidausstöße beim EU-Gipfel in Brüssel zusammen. Die Länder des Alten Europa wollen die Kosten für die Reduzierung der Emissionen gleichmäßig aufteilen. Jedoch kämpft das die Koalition der neuen EU-Mitglieder anführende Polen darum, die gesamte Last der Erderwärmung auf seine wohlhabenderen europäischen Partner abzuwälzen. Wie die Tageszeitung berichtet, bringen die Polen vor allem ein Hauptargument vor: "Die Grundlage unserer Wirtschaft ist noch immer Steinkohle. Deshalb haben wir viel mehr Emissionen. Aber wir können doch nicht für unsere historischen Probleme zahlen, die unseren Staat zur Rückständigkeit verdammt haben."

Vertreter zentraleuropäischer Länder fügten hinzu, dass das von der Krise angeschlagene Lettland auch nicht für die aufsteigende Wirtschaftsmacht Indien zahlen sollte. Jedoch überzeugen diese Argumente nicht alle. "Heute gehört Polen zu den fünfzig reichsten Ländern der Welt. Jedoch war das nicht immer so. In der Vergangenheit haben sich viele Länder dieser Erde Polen gegenüber solidarisch verhalten. Nun sollte Polen anderen helfen", schreibt der Nobelpreisträger und Erzbischof Desmond Tutu in einem offenen Brief an die EU-Spitzen.

Das Beste vom europäischen Journalismus jeden Donnerstag in Ihrem Posteingang!
Tags
Interessiert an diesem Artikel? Wir sind sehr erfreut! Es ist frei zugänglich, weil wir glauben, dass das Recht auf freie und unabhängige Information für die Demokratie unentbehrlich ist. Allerdings gibt es für dieses Recht keine Garantie für die Ewigkeit. Und Unabhängigkeit hat ihren Preis. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um weiterhin unabhängige und mehrsprachige Nachrichten für alle Europäer veröffentlichen zu können. Entdecken Sie unsere drei Abonnementangebote und ihre exklusiven Vorteile und werden Sie noch heute Mitglied unserer Gemeinschaft!

Sie sind ein Medienunternehmen, eine firma oder eine Organisation ... Endecken Sie unsere maßgeschneiderten Redaktions- und Übersetzungsdienste.

Unterstützen Sie den unabhängigen europäischen Journalismus

Die europäische Demokratie braucht unabhängige Medien. Voxeurop braucht Sie. Treten Sie unserer Gemeinschaft bei!

Zum gleichen Thema