„Der Staat rüstet gegen die eigenen Bürger auf“, titelt die Dziennik Gazeta Prawna. So soll die polnische Regierung erwägen, mehr Beamte, darunter auch die Bahn-, Forst- und Fischereiaufseher, mit Elektroschockwaffen auszustatten. 400.000 Polizisten, Zollbeamte, Grenzwächter und Bodyguards tragen in Polen bereits Feuerwaffen, aber das reicht augenscheinlich nicht aus. „Werden wir nun von dieser Armee geschützt oder eher bedroht?“, fragt die Warschauer Tageszeitung sich und unterstreicht, dass kein anderer EU-Staat den Einsatz von Tasern so großzügig handhabt. Wenn das Waffengesetz nun im Sinn der Regierung abgeändert wird, schwillt das armierte Heer um 8.000 zusätzliche Waffenträger an.
Rechtsexperten warnen, dass eine solche Gesetzesänderung die Bürgerrechte verletzen würde. „In unseren Flüssen wurden keine weißen Haie gesichtet“, so DGP in einer Anspielung an den Plan, auch die staatlichen Fischereiaufseher mit Tasern zu bewaffnen. Die Elektroschockpistolen „können für Menschen mit Herzproblemen tödlich sein, das heißt für rund 2 Millionen Polen”, ironisiert das Blatt.
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Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
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